Über Klassifizieren
Erklärt das Konzept des Klassifizierens von Bauteilen für die Rohr- und Kanalnetzberechnung.
Bei der Klassifizierung wird Bauteilen der passende Berechnungstyp zugewiesen, damit diese Bauteile bei der Berechnung entsprechend ihrer Funktion berücksichtigt werden.

Die Klassifizierung basiert auf dem disziplinübergreifenden dreistufigen Klassifizierungssystem der MepClasses, das speziell für den Bereich der Gebäudetechnik entwickelt wurde. Bauteile, die in mehreren Disziplinen verwendet werden, müssen nur noch einmalig klassifiziert werden, um in allen Disziplinen richtig in die Berechnung einzufließen.
Aufbau des Klassifizierungssystems
Die oberste Ebene des Systems bildet die Domäne (Domain), die die unterschiedlichen Themengebiete der Gebäudetechnik abbildet, bspw. Heizen/Kühlen oder Frischwasser/Entwässerung.
Innerhalb der Domäne findet eine Aufteilung nach den Funktionen (Function) der Bauteile statt. In dieser Ebene sind Objekte zusammengefasst, die vergleichbare Funktionen aufweisen, wie bspw. Ausdehnungsgefäße und Rückflussverhinderer, die in der Domäne Heizen/Kühlen Sicherheitsfunktionen erfüllen und unterhalb der Funktion Sicherheit abgelegt sind.
Die dritte Gliederungsebene bildet die Klasse der Bauteile (Class). Auf dieser Ebene werden die Objektklassen definiert, die spezifische Ausprägungen der einzelnen Funktionen sind. So sind bspw. in der Funktion Sicherheit Klassen wie Rückflussverhinderer, Ausdehnungsgefäße oder Wassermangelsicherungen zu finden. Basierend auf der Auswahl der Klasse werden die Berechnungstypen und somit die Funktionen der Bauteile im Netz und die bei der Berechnung verwendeten technischen Daten definiert. Klassenabhängig werden ggf. weitere Varianten der Klassen angeboten, die sich u. a. durch leicht abweichende technische Daten und andere Bezeichnungen für die Ausgabe in der Stückliste unterscheiden. Die technischen Daten jedes einzelnen Bauteils können für die Rohr- und Kanalnetzberechnungen individuell angepasst werden.
Zuweisen und Speichern von Klassifizierungen
Um ein Bauteil zu klassifizieren, muss dieses Bauteil zu einem zur Rohr- bzw. Kanalnetzberechnung passenden Systemtyp gehören und mindestens einen Anschluss haben, da es sonst nicht von der Berechnung erfasst werden kann.
Bei der Klassifizierung wird geprüft, ob das Bauteil genügend Anschlüsse für den gewählten Berechnungstyp aufweist und die Fließrichtung in den Anschlüssen korrekt ist. Ist Ersteres nicht der Fall, kann das Bauteil mit dem ausgewählten Berechnungstyp nicht berechnet werden und es wird eine entsprechende Meldung ausgegeben.
Nachdem Sie die Klassifizierung vorgenommen haben, wird die Zuweisung sowohl am konkreten Typ der gewählten Bauteilfamilie (und damit im Projekt) gespeichert wie auch in der entsprechenden (lokalen) User-Datei, damit diese Klassifizierung auch in anderen Projekten vorgeschlagen werden kann. Bei Bauteilfamilien mit mehreren Typen wird die Zuweisung an der Familie und am konkreten Typ gespeichert. Eine Familie mit mehreren Typen kann demzufolge auch unterschiedliche Klassifizierungen enthalten. Wenn Sie Ihr Projekt im BIM-Kontext zur Kollaboration freigeben, bleiben so alle Klassifizierungen erhalten.
Enthält ein Projekt nicht klassifizierte Bauteile, können Vorschläge aus der lokal vorhandenen User-Datei geladen werden. Eine Meldung im Anschluss informiert über die Anzahl der geladenen Zuweisungen. Die neu geladenen Klassifizierungsvorschläge werden nach Schließen des Dialogs wie beschrieben an den Familientypen gespeichert.