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Über die Kanalnetzberechnung

Erklärt das Konzept der Kanalnetzberechnung.

Erfassung der Netzgeometrie und der Bauteile

Vor der Berechnung wird das Kanalnetz in allen Einzelheiten aus der Zeichnung erfasst. Dies geschieht automatisch beim Klick auf Berechnen.

Zur Analyse der Geometrie des Kanalnetzes werden zunächst die Teilstrecken ermittelt. Teilstrecken im Kanalnetz werden immer von T-Stücken oder von Bauteilen begrenzt, an denen die Kanaldimension wechselt (z. B. Übergänge).

Anschließend sucht das Programm nach einem Startbauteil des Kanalnetzes. Dieses ist ein Ventilator oder ein Teilnetzstart. Ist kein Ventilator vorhanden, sucht das Programm nach einem Teilnetzstart. Das Programm erstellt pro Anschluss eines Startbauteils jeweils eine Anlage. Ein Ventilator erzeugt demnach zwei Anlagen, ein Teilnetzstart eine Anlage. Der Ventilator und Teilnetzstart dürfen nicht im selben Strömungsweg verbaut werden. Der Anlagentyp wird anhand des Systems des ersten Kanals nach dem Startbauteil ermittelt.

Ausgehend vom Startbauteil werden die Strömungswege im Kanalnetz ermittelt. Die Strömungswege führen immer vom Startbauteil zu einem Endbauteil wie Luftdurchlass, Wetterschutzgitter oder einem Teilnetzende. Somit enthält ein Kanalnetz immer so viele Strömungswege, wie Endbauteile eingezeichnet sind. Mehrere Außen- und Fortluftanlagen dürfen auf ein Wetterschutzgitter geführt werden. Abluft- und Zuluftanlagen jedoch benötigen pro Anlage immer genau einen Ventilator. Die Strömungswege unterschiedlicher Abluft- oder Zuluftanlagen dürfen nicht miteinander verbunden werden.

Die Ergebnisse der Schallberechnung werden angezeigt, wie sie auftreten: Das Wetterschutzgitter emittiert Schall nach außen, die Ergebnisse der Schallberechnung für den Strömungsweg mit dem Wetterschutzgitter bezieht sich auf die Umgebung. Durchlässe emittieren Schall in den Räumen, in denen sie installiert sind, ihre Ergebnisse werden also in Bezug auf den entsprechenden Raum ausgegeben.

Berechnungsgang

Vor der Berechnung des Kanalnetzes können Sie einige Parameter im Dialog Einstellungen festlegen, z. B. Grenzwerte für die Geschwindigkeit und den Rohrreibungsverlust.

Zu Beginn der Kanalnetzberechnung wird für alle nicht fest dimensionierten Teilstrecken die kleinste Dimension gewählt. Die kleinste Dimension ist immer die erste aktive Dimension im Dialog Kanäle und Rohre. Möchten Sie eine bestimmte Dimension nicht unterschreiten, deaktivieren Sie die kleineren Dimensionen im Dialog Kanäle und Rohre.

Ausgehend von den Luftvolumenströmen der Luftdurchlässe und Teilnetzenden von Zu- und Abluftanlagen ermittelt das Programm zunächst die erforderlichen Luftvolumenströme im Kanalnetz. Die kumulierten Luftströme werden an die Außen- bzw. Fortluftanlage übergeben. Wenn mehrere Wetterschutzgitter oder Teilnetzenden an den Ventilator angeschlossen sind, werden die Volumenströme an jedem Abzweig anteilig auf die hinter dem jeweiligen Abzweig liegenden Wetterschutzgitter oder Teilnetzenden aufgeteilt. Die Volumenströme werden in den Außen- und Fortluftanlagen anhand der Druckverluste automatisch so aufgeteilt, dass jedem Fließweg, der an einem Außengitter oder Teilnetzende endet, derselbe Druckverlust zugewiesen wird. Dadurch wird eine natürliche Aufteilung der Volumenströme in der Auslegung simuliert. Die Erstzuweisung von Luftvolumenströmen kann nach Deaktivieren der Checkbox berechnet im Bauteildatendialog des Wetterschutzgitters oder des Teilnetzstarts vom Nutzer angepasst werden.

Enthält ein Luftdurchlass oder ein Teilnetzende einer Zu- oder Abluftanlage nur Informationen über die Leistung, wird der Luftvolumenstrom über die eingestellten Zu- und Ablufttemperaturen berechnet.

Mit diesem Luftvolumenstrom werden die Strömungswiderstände im Kanalnetz berechnet. Beim Überschreiten der jeweiligen Grenzwerte für den R-Wert oder für die Geschwindigkeit dimensioniert das Programm die betroffenen Teilstrecken auf die nächstgrößere Dimension, wenn diese Dimensionen nicht fest eingestellt sind. Dabei orientiert sich das Programm ebenfalls an den Angaben aus dem Dialog Kanäle und Rohre.

Im letzten Schritt der Berechnung wird der hydraulische Abgleich durchgeführt. Dies geschieht durch Vergleich der Druckverluste der Strömungswege und der Drosselung aller Strömungswege auf den gleichen Druckverlust, wie er im jeweils ungünstigsten Strömungsweg hinter einem Ventilator auftritt. Das Netz wird über Einstellmöglichkeiten an den Durchlässen und weiteren Regelorganen hydraulisch abgeglichen.

Der ungünstigste Strömungsweg im Kanalnetz wird vom Programm automatisch erkannt, indem das Programm zunächst die Druckverluste in allen Strömungswegen bestimmt. Dieser ungünstigste Strömungsweg ist in der Tabelle Strömungswege des Berechnungsdialogs farbig markiert. Wenn Sie auf ihrer Tastatur die Taste U drücken, wird der ungünstigste Strömungsweg in der Tabelle ausgewählt.