Über die Berechnung nach ASHRAE
Erklärt das Konzept der Kühllastberechnung nach ASHRAE.
Aus den Klimadaten wird der wärmste Tag des Ermittlungszeitraums (Jahr, Monat) als Auslegungstag ermittelt. Aus der geografischen Lage und den Trübungsfaktoren der Atmosphäre wird für jede Stunde des Auslegungstags die diffuse und direkte Strahlung berechnet, die auf jede einzelne Hüllfläche des Gebäudes (entsprechend ihrer Ausrichtung) einwirkt. Über den Verlauf des Auslegungstages wird der Einfluss der Strahlung und der inneren Lasten für jeden einzelnen Raum simuliert. Die Simulation des Auslegungstags wird solange wiederholt, bis keine Änderung der Raumtemperaturen mehr stattfindet und die Temperaturen eingeschwungen sind. (Ungünstigster Fall: Die wärmsten Temperaturen im Jahr halten mehrere Tage oder Wochen an). Dieser eingeschwungene Zustand bildet die Basis zur Berechnung der Raumkühllast.
Da alle Baumassen im Raum mit ihrer Wärmekapazität am radiativen Strahlungsaustausch und am thermodynamischen Prozess teilnehmen, sollten alle Raumbauteile möglichst vollständig erfasst oder eingegeben werden.
Zusätzlich zur Geometrie werden die Wärmeleitfähigkeit, Dichte, die thermooptischen Eigenschaften eines Baustoffs und die spezifische Wärmekapazität zur Berechnung der Kühllast herangezogen. Das bedeutet, dass die Eingabe eines numerischen U-Werts für die meisten Bauteile nicht ausreicht und in den Stammtabellen Schichtbauteile angelegt werden müssen. Dies gilt für Wände, Decken, Fußböden und Dächer. Bei Türen und Fenstern reicht die Eingabe eines numerischen U-Werts aus. Die Masse und Wärmekapazität dieser Bauteile sind so gering, dass der Wärmespeichereffekt vernachlässigbar ist.
Der Schichtaufbau der Wände wird von innen nach außen betrachtet. Dabei werden der Einfluss der Lufttemperatur, Sonneneinstrahlung, innerer Wärmeaustausch und konvektive Vorgänge berechnet.