Berufsfachschule für Musik in Plattling

Trotz langer durchlaufender Zuleitungen sollten die großen Flure nicht unkontrolliert erwärmt werden, sondern einzeln individuell regelbar sein. Gleichzeitig galt es, einen erhöhten Trittschallschutz zu realisieren. Mit dem Verbindungssystem Kermi x-net connect plus hat sich der Bauherr für eine Lösung entschieden, die beide Anforderungen optimal erfüllt.

Mit der Gründung der Berufsfachschule für Musik durch die Stadt Plattling im Jahr 1977 wurde ein neuer Schultyp in Bayern geschaffen. Diese Schulform bietet seither u.a. eine berufliche Ausbildung zum Musiker auf Fachschulebene, qualifizieren für ein weiteres Studium an Musikhochschulen und bietet pädagogische Zusatzqualifikationen an. Die Berufsfachschule für Musik Plattling konnte als älteste ihrer Art in ein modernes Schulgebäude umziehen, welches sie sich mit der Fachakademie für Sozialpädagogik teilt. Synergieeffekte bei der Nutzung von verschiedenen Räumlichkeiten werden somit optimal genutzt. Von außen sind die farbigen Lamellen des neuen mehrstöckigen Gebäudes im Nordpark Plattling weithin sichtbar. Im Inneren lernen nun rund 180 erwachsene Schüler und Studenten in unterschiedlich großen Räumen mit verschieden designten Wänden sowie im multifunktionalen Foyer.

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Abb. 2-5: Die Berufsfachschule für Musik konnte in ein neues Schulgebäude umziehen, welches sie sich mit der Fachakademie für Sozialpädagogik teilt. (Grafiken: Landkreis Deggendorf / Kermi GmbH)

Zuleitungen durch lange Flure ohne Komfort- und Effizienzverlust
Für angenehme Temperaturen in diesem Neubau sollte eine effiziente Fußbodenheizung sorgen. Eine Herausforderung bei der Planung dieser Heizungslösung waren unterdessen die langen und großen Flure. Hier ergibt sich mit einer Fußbodenheizung normalerweise folgendes Problem: Die Zuleitungen, welche das Heizwasser von den im Flurbereich montierten Verteilerschränken in die Heizkreise der einzelnen Räume transportieren, geben über den Estrich im Flur unkontrolliert Wärme ab. Dies führt zu einem unerwünschten Auf- bzw. Überheizen des Flurs und mindert so nicht nur den Komfort, sondern ebenso die Effizienz des Heizsystems. Speziell in Schulen spielen bei der Planung die Akustik und der Schallschutz eine ebenfalls entscheidende Rolle – so ist u.a. auch explizit der Trittschall aus den Fluren zu berücksichtigen gewesen.

GEG-konforme Lösung: Führung der ­Heizungsrohre unter dem Estrich
Nach kompetenter Beratung durch den Fachbetrieb Bad und Heizung Krampfl GmbH in Plattling wurde x-net connect plus in Verbindung mit dem x-net C12 Tackersystem für das Objekt ausgewählt und die Installation beauftragt. Ernst Schwaiger, Projektleiter Technik der Fa. Krampfl, erklärt: „Das Verbindungssystem x-net connect plus war hier die ideale Lösung. Es ermöglicht eine individuelle Temperaturregelung, speziell eben in den langen Fluren des Schulgebäudes. So werden die Vorgaben des GEG erfüllt, welches eine Einzelraumregelung bei allen Räumen mit mehr als 6 m² Nutzfläche vorschreibt. Gleichzeitig wirkt das System durch seine sehr geringe dynamische Steifigkeit enorm trittschalldämmend und minimiert auf diese Weise unnötige akustische Störungen.“ Die Besonderheit liegt in der Montage: Anstatt die durchlaufenden Zuleitungen zu den einzelnen Räumen in den Estrich einzubetten, führen diese ab dem Verteiler zunächst in eine Dämmebene unter dem Estrich und tauchen erst bei den zu beheizenden Räumen in die Estrichebene ein. Demgemäß wird die Heizungswärme gezielt unter dem Estrich hindurch geleitet und somit eine unerwünschte Wärmeabgabe unterbunden. Die dabei erreichten Dämmwerte sind mit einer konventionell in den Estrich eingebetteten und mit Rohrdämmung ummantelten Rohrleitung – aufgrund der dann erforderlichen zusätzlichen Estrichdicke – in der Baupraxis nicht zu realisieren. 

Die Komponenten: wirksame Trittschalldämmung, hoher Schallschutz
Das System von Kermi besteht aus zwei Komponenten: der unten angeordneten, EPS-Systemplatte x-net connect base und dem Abdeckelement x-net connect cover. Zusammen haben sie sogar bei enger Anordnung der Zuleitungen einen hohen trittschallmindernden Effekt, entsprechend der Wirkung einer in konventioneller Weise unter dem Estrich verbauten „EPS DES sg“ Dämmplatte. Für erhöhte Anforderungen an den Schallschutz ergänzte Kermi 2018 x-net connect plus als Typ „EPS DES sm 35-3“ mit einer Trittschallminderung von 33 dB. Damit lassen sich auch die strengen Anforderungen an den Schallschutz nach VDI 4100 erfüllen. Je nach baulichen Gegebenheiten ist das x-net connect System mit unterschiedlichen x-net Systemen der Flächenheizung/-kühlung von Kermi kombinierbar.

Die Montage: Schnell, einfach, praxisgerecht
Die gesamte Installation erfolgte unter Leitung der Firma Krampfl zusammen mit dem Kermi Montageservice. Dieser unterstützt auf Wunsch den Fachhandwerker bei der Installation der x-net Flächenheizung/-kühlung, bspw. bei personellen Engpässen. „Dank der Zusammenarbeit mit den Kermi-Spezialisten konnten die Arbeiten schnell und präzise ausgeführt werden. Für uns ist der Montageservice speziell bei großen Objekten und Terminüberschneidungen ein klarer Vorteil, um als beauftragter und verantwortlicher Fachbetrieb unseren absoluten Anspruch an Zuverlässigkeit zu erfüllen“, zieht Ernst Schwaiger Bilanz. 

Insgesamt verlegten die Installateure nach dem Einbau der x-net Verteilerschränke rund 2 000 m² des x-net C12 Tackersystems in den Schulräumen und in den Fluren kamen 600 m² des x-net connect plus Systems zum Einsatz. In der speziellen EPS Dämmplatte ließen sich mit Hilfe des x-net Heißschneiders connect mit Doppel-Schneidespitze die Rohrkanäle für die Zuleitungen einfach und rationell erstellen und die Rohre bis zur Ausbildung der Heizkreise in den Räumen verlegen. 

Anschließend wurde über den durchlaufenden Zuleitungen in den Fluren vollflächig die zweite Komponente von x-net connect plus, das sechs Millimeter starke Abdeckelement x-net connect cover, aufgebracht und dank der selbstklebenden Rückseite erweist sich die Verlegung generell als einfach. Die Klettoberseite bietet wiederum Fläche für die schnelle, werkzeugfreie Verlegungen des x-net PE-Xc Klettrohrs – und somit für die Ausbildung der separat regelbaren Heizkreise in den Flur- und Übergangsbereichen. Bei der Installation überzeugt x-net connect als einzigartige, geprüfte Gesamtlösung inklusive einer sicheren und estrichwasserdichten Ausfädelung der durchlaufenden Zuleitungen aus der Dämm- in die Estrichebene – für einwandfreien Schallschutz und normkonforme Installation. Insgesamt wurden ca. 16 600 m x-net PE-Xc-Rohr im Objekt verarbeitet.

In diesem Objekt befinden sich mehrere Verteilerschränke gesammelt in separaten Anschlussräumen. Hier ist entsprechend kein separater Heizkreis erforderlich. Aber bedingt durch die vielen Heizkreise der großen Flure war pro Anschlussraum zu beachten, dass hier keine Wärme verloren geht und keine Überhitzung erfolgt. Auch für diese Anforderung bietet x-net connect plus die Lösung: Die Klettrohre der Flure wurden hier analog zu den Zuleitungen in die einzelnen Räume in die x-net connect base plus Platte eingelassen. Der gesamte Bereich in den Anschlussräumen bzw. vor den Verteilerschränken wurde abschließend noch vollflächig mit dem x-net connect cover bedeckt. Somit ist eine maximale Dämmung in den Anschlussräumen gegeben und unerwünschte Wärmeabgabe ausgeschlossen.

Behagliche Wärme für Schüler und Studenten
Innerhalb kürzester Zeit ist es gelungen, mit dem System ein optimal auf die Anforderungen der Berufsfachschule zugeschnittenes Fußbodenheizungssystem zu installieren. Das bestätigt ebenfalls die Schulleiterin Roswitha Artmeier: „In den ersten Wintermonaten hatten wir behaglich warme Temperaturen genau dort, wo wir sie brauchten. Auch der Schallschutz ist insgesamt im Gebäude hervorragend – unsere Schüler und Studenten können in allen Zimmern ungestört üben.“ 

Ebenso bestätigt Ernst Schwaiger: „Die Montage der Heizungskomponenten funktionierte einwandfrei – schnell, einfach und optimal passend für das Objekt. Der Bauherr, also der Landkreis Deggendorf, hat dies sogar als „Lieblingsbaustelle“ betitelt – weil einfach alles technisch hervorragend gelöst worden ist und terminlich perfekt nach Plan funktionierte. Als mitverantwortlicher Fachpartner bei diesem Projekt freut uns das natürlich sehr.“ 

Planungsunterstützung mit LINEAR 
Kermi bietet ihren planenden Fachpartnern ferner Planungsunterstützung für das komplette Flächenheiz- und -kühlsystem durch die erfahrenen Spezialisten der Kermi Anwendungstechnik. 

Dabei wird seit vielen Jahren die bewährte Software von LINEAR eingesetzt. Die Kermi Produkte, wie z. B. die erwähnten Systeme stehen als Datensatz zur direkten Nutzung innerhalb der Software zur Verfügung (vgl. Abb. 10). Dies ermöglicht, die tatsächlichen technischen Vorteile, wie reduzierte Wärmeverluste, Massenströme, Druckverluste etc. in die Berechnung und damit in die Effizienz des Gesamtsystems einfließen zu lassen.

Zwei Probleme, eine Lösung
Mit x-net connect brachte Kermi 2016 als erster Hersteller ein Verbindungssystem für die Flächenheizung auf den Markt, mit dem sich die Einzelraumregelung – wie damals nach EnEV und heute nach GEG vorgeschrieben – auch in Durchgangsräumen mit durchlaufenden Zuleitungen realisieren lässt. Zudem wird der Verlust von wertvoller Wärme bei den durchlaufenden Zuleitungen vermieden.

Abb. 11- 14: Trotz langer durchlaufender Zuleitungen sollten die großen Flure der Musikschule in Plattling nicht unkontrolliert erwärmt werden, sondern individuell regelbar sein. Gleichzeitig galt es, einen erhöhten Trittschallschutz zu realisieren. Mit x-net connect plus konnten beide Anforderungen optimal erfüllt werden. (Grafiken: Kermi)

Seitdem hat sich x-net connect, zusammen mit einer 2018 ergänzten Ausführung für erhöhten Schallschutz, als bautechnisch sichere und vor allem leicht zu installierende Lösung bewährt: Über 25 000 Wohnungen und eine Vielzahl gewerblicher Gebäude wurden seither mit dem System ausgestattet – für einen effizienten und kontrollierten Heizbetrieb.


Kermi GmbH
Pankofen-Bahnhof 1
94447 Plattling
www.kermi.de


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