REHATEC Technische Gebäudeausrüstung
Titelbild: © REHATEC

 

Mit der Energiewende hat sich die Bundesregierung ehrgeizigen Zielen verschrieben. Bis 2030 sollen mindestens 80 % des gesamten deutschen Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien abgedeckt werden. Betrachtet man die aktuellen Zahlen, nach denen derzeit rund 52 % erreicht sind, liegt noch ein anspruchsvoller Weg vor allen Beteiligten. Dabei wird zunehmend deutlich, dass der stetig steigende Energiebedarf der Industrie sowie privater Verbraucher nicht allein mit den prominenten Methoden Photovoltaik und Windenergie zu decken sein wird. Eine zentrale Rolle kommt der Energiegewinnung aus Wasserstoff zu. Insbesondere bei energieintensiven Aufgaben, wie der Stahl- oder Zementproduktion aber auch dem Luftverkehr und der Seefahrt, kann der Wasserstoff Erdgas, Öl und Kohle ersetzen und dabei, „grün“ gewonnen, das Erreichen von Klimazielen unterstützen. Aus diesem Grund präzisiert die Bundesregierung die eigenen Ziele in Gestalt der nationalen Wasserstoffstrategie. Bis 2030 soll seine Kapazität auf 10 Gigawatt erhöht und bis 2027 ein Leitungsnetz von 1.800 km ausgebaut werden.

Auch wo der Wille ist, braucht es Wege
Auf den ersten Blick erscheint die Energiewende folglich vorrangig eine Frage politischer Entscheidungen und Weichenstellungen. Unbestritten ist dabei, dass nur ein parteiübergreifender Konsens und der politische Gestaltungswille die Wirtschaft in die Lage versetzen werden, die großen Herausforderungen der Umstellung auf regenerative Energie zu bewältigen. Gleichzeitig bedeutet die Energiewende aber gerade für den in Deutschland zentralen Mittelstand die Notwendigkeit, neue und vor allen Dingen vorhandene Produktionsstätten mit der erforderlichen technischen Infrastruktur auszustatten, die zum Beispiel für den Einsatz von Wasserstoff als Energieträger erforderlich ist. In der Umsetzung der technischen Gebäudeausrüstung ist die Industrie deshalb auf Partner angewiesen, die über das erforderliche Know-how verfügen, bewährte und neue Technologien miteinander zu verbinden und Flexibilität, Zuverlässigkeit, Effizienz und Sicherheit zu gewährleisten.

Wasserstoff bietet vielfältige Möglichkeiten zum Einsatz als Energielieferant im gewerblichen Umfeld. Von der Nutzung in der Heizung und Warmwasserbereitung in unterschiedlicher Größenordnung über den Betrieb von Fahrzeugflotten bis hin zur Rückverstromung kann er andere Formen der Energieversorgung umfassend ersetzen. Erforderlich hierzu ist jedoch eine Umgestaltung der auf konventionelle Energieversorgung ausgerichteten Infrastruktur, bis hin zum Verbraucher. Darüber hinaus ergeben sich grundlegende Fragen der Wasserstoffversorgung, entweder in Form eines Anschlusses an ein vorhandenes Versorgungsnetz, eine bedarfsgerechte Speicherung oder aber sogar eine eigenständige Wasserstoffherstellung, zum Beispiel in Form von Wasserelektrolyse unter Einsatz von Solarstrom. Auch bei diesen Aufgaben spielt die TGA eine entscheidende Rolle. Zusätzlich gilt hierbei Aspekten der Sicherheit ein Hauptaugenmerk, die sich auch in oft aufwendigen Genehmigungsverfahren widerspiegeln, bei denen Experten aus der TGA Unternehmen und Projekte ebenfalls zielführend unterstützen.

Forschung schafft Grundlagen
In allen Bereichen, bei der Weiterentwicklung der Möglichkeiten zur effizienten und sicheren Nutzung von Photovoltaik und Windkraft sowie anderer Quellen regenerativer Energie, leisten Forschung und Entwicklung einen zentralen Beitrag. Zahllose unbeantwortete Fragen, von der Energieerzeugung über die Sicherheit und Effizienz der Energiespeicherung bis hin zur maßgeblichen Herausforderung der stabilen, flächendeckenden Energieversorgung, müssen noch beantwortet werden. Dabei stellt sich Deutschland in der Entwicklung neuer, innovativer Technologien nicht nur dem Zeitdruck staatlicher Vorgaben, sondern zunehmend dem internationalen Wettbewerb um Unabhängigkeit und Marktbeteiligung. Getragen wird die Grundlagenforschung sowohl vom Staat, in Form von öffentlich ausgeschriebenen und finanzierten Projekten, als auch von der Privatwirtschaft, die sich mit der Entwicklung neuer Technologien neue Geschäftsfelder erschließt oder in ihrer Branche einen individuellen Wettbewerbsvorteil verschafft. Auch hier fällt der technischen Gebäudeausrüstung eine zentrale Aufgabe zu. Dabei stellt sie die Forschung vor besondere Herausforderungen: So wie die Forschenden, begeben sich auch die Verantwortlichen für die Planung und Umsetzung der TGA vielfach auf unbekanntes Terrain. Auch wenn meist auf bewährte Lösungen aufgebaut werden kann, entsprechen die Anforderungen und Voraussetzungen in der Forschung selten einem vollständig reproduzierbaren Standard, wie er für andere Bereiche abgerufen werden kann. Vielmehr sind oft an spezifischen Anforderungsprofilen orientierte individuelle, innovative Lösungsansätze gefragt. Dies gelingt nur auf Basis weitreichenden Know-hows und gewachsener Projekterfahrung. Im Gegenzug profitieren die Akteure in der TGA, und mit ihnen Industrieunternehmen als Nutzer, von den Erfahrungen, die in der Gestaltung des Forschungsbetriebs gesammelt werden.

Die technische Gebäudeausrüstung selbst steht seit Jahren unter stetigem Innovationsdruck. Digitalisierung, Prozessoptimierung und -automatisierung und insgesamt die Anforderungen moderner Konzepte wie der Idee der Industrie 4.0 wirken sich unmittelbar auch auf die Anforderungen in der technischen Gebäudeausrüstung aus und sind umgekehrt auf deren Flexibilität und Leistungsfähigkeit angewiesen. Für Unternehmen bedeutet dies in erster Linie, dass große Anstrengungen betrieben werden müssen, um national und international den Anschluss nicht zu verlieren. Auch wenn weite Bereiche der weiterhin auf vorhandenes Wissen aufbauen, ist es dringend erforderlich, dass sich Dienstleister in der TGA aktiv mit neuen Technologien und absehbaren Trends auseinandersetzen und durch ihr Engagement in anspruchsvollen Projekten, nicht zuletzt in der Forschung, die technologische Entwicklung begleiten und vorantreiben.

TGA-Experten fordern mehr Pragmatismus
Der Druck auf die Industrie wächst aufgrund der Vorgaben der EU-Gesetzgebung stetig. Nicht zuletzt durch Strafzahlungen wie die CO2-Steuer gewinnt die Umstellung auf regenerative Energien auch wirtschaftlich an Bedeutung. Gleichzeitig sind es in vielen Fällen nationale Gesetze und Vorschriften, die sich als Hemmnis erweisen. Aufwendige Genehmigungsverfahren sollen zwar in erster Linie für Sicherheit im Umgang mit potenziell Gefahren wie etwa jener im Rahmen der Verwendung kritischer Gase sorgen, gleichzeitig zeichnet sich die sprichwörtliche deutsche Gründlichkeit hier durch oft unverhältnismäßigen Aufwand aus. Nicht selten ziehen sich Projekte allein aufgrund der Vielzahl an erforderlichen Genehmigungen über Jahre hin. Gerade im internationalen Wettbewerb gerät Deutschland auch gegenüber europäischen Nachbarn damit erkennbar ins Hintertreffen.

„In diesem Tempo können wir nicht weitermachen“, weiß auch Frank Ganter, Geschäftsführer der REHATEC Planungsgesellschaft mbH, seit mehr als 35 Jahren erfolgreich als TGA-Dienstleister für Forschungsprojekte und Industriekunden. „Forschung und Industrie sind heute gefordert, Lösungen zur Umsetzung der Energiewende zu entwickeln und nicht erst in ein paar Jahren. Entsprechend muss auch der deutsche Gesetzgeber, zum Beispiel mit einer stärkeren Standardisierung in Genehmigungsverfahren, dazu beitragen, Deutschland als Technologiestandort zu stärken. Es fehlen wichtige Rahmenbedingungen, die an Gesetzgebung gebunden sind, damit die meist bereits sensibilisierten und kooperativen örtlichen Behörden auf einer soliden Grundlage Fahrt aufnehmen können.“

Über REHATEC
Seit ihrer Gründung im Jahr 1988 hat sich REHATEC vom Spezialisten für die Planung und Realisierung von Reinräumen für die Halbleiterindustrie zur gefragten Beratungs- und Planungsgesellschaft für die technische Gebäudeausrüstung in Industrie, Forschung und Bildung entwickelt. Eine Säule des Erfolgs bildet dabei die maßgebliche Beteiligung an zahlreichen richtungsweisenden Forschungsprojekten. Die letzten Jahre sind zunehmend geprägt von Aufgabenstellungen im Bereich der neuen Energien und der Energiewende. Mit Projekten wie der Gestaltung einer Testeinrichtung für Lithium-Ionen-Großbatterien im Auftrag des Fraunhofer EMI oder der TGA-Planung im Rahmen des Fraunhofer ISE Projektes HYKOS zur Erforschung und Entwicklung neuer Wasserstofftechnologien konnte REHATEC sein Know-how stetig ausbauen und auch seinen Industriekunden zugänglich machen.

„Im Bereich anspruchsvoller Projekte in Forschung und Industrie sind wir durch unsere Historie und unsere Erfahrung gut aufgestellt und bewegen uns national in einem sehr überschaubaren Anbieterfeld“, erklärt Frank Ganter. „Entsprechend groß ist die Nachfrage, was uns dazu zwingt immer stärker zu selektieren. Damit wird nicht zuletzt deutlich, dass die gesamte deutsche TGA-Branche gefragt ist, sich aktiv weiterzuentwickeln, um mit neuen technologischen Anforderungen Schritt zu halten und gleichzeitig Voraussetzungen für den technologischen Fortschritt und seine nationale Umsetzung zu schaffen.“


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