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Das Formula Student Team der RWTH Aachen misst sich jedes Jahr mit Teams aus der ganzen Welt. Im größten Konstruktionswettbewerb für Studierende planen, konstruieren und fertigen die Teilnehmenden ihre eigenen Fahrzeuge zu jeder Saison aufs Neue. Ecurie Aix wurde 1999 als zweites deutsches Formula Student Team gegründet. Mit dem ersten Fahrzeug, dem eac01, ging es 2002 an den Start. 2014 hat sich das Team für einen maßgeblichen Kurswechsel entschieden. In Zukunft sollen nur noch Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb gebaut werden und man widmete sich der Entwicklung eines autonomen Fahrzeugs. 2017 wurde der erste autonome Elektrorennwagen des Teams auf die Rennstrecke gebracht. 

Neue Herausforderung: ein Auto, das alles kann
Die neue Herausforderung für die Saison 2021/22 besteht nun darin, dass es nur noch ein Ecurie-Aix-Fahrzeug geben wird, welches sowohl von einem Fahrer gesteuert werden als auch autonom die Rennstrecke absolvieren kann. Die technische Herausforderung besteht also darin, zusätzliche Komponenten geschickt in das Fahrzeugkonzept zu integrieren. Dazu mussten viele Bauteile neu entworfen und konstruiert werden. Beispielsweise musste der neue Lidar-Sensor, der das autonome Fahren unterstützt, neu integriert werden. Außerdem wird mit einem neuen CarPC das Gewicht reduziert und die Leistung somit verbessert. Dies lässt auf erneute Erfolge im Sommer hoffen. Gerade durch die vergangene Saison, bei der das Team u. a. bei der FS Austria den Gesamtsieg holen konnte, kann erwartungsvoll auf die kommenden Monate geblickt werden. Die Zielstellung hier lautet, dass das Fahrzeug in einigen Disziplinen autonom schneller sein soll als die Rennfahrer selbst.

Wettkampfablauf
Die Events der Formula Student bestehen aus mehreren Disziplinen. Der Wettkampf ist in acht Bereiche unterteilt, davon sind drei statisch und fünf dynamisch. Zu den statischen Disziplinen zählen administrative und wirtschaftliche Aufgaben wie das Erstellen von Business-Plänen und Cost-Reports. Folglich steht im dynamischen Aufgabenabschnitt das Fahrzeug im Fokus. Dabei wird die Performance der Fahrzeuge in Kategorien wie Kurvendynamik und Beschleunigung geprüft. Die Wettkampfdisziplinen „Autocross“ und „Endurance“ kommen dem Qualifying und dem klassischen Rennfahren aus der Formel1 sehr nah.

Zumeist dauern die Events fünf Tage und ähneln sich in ihrem Ablauf. Der erste Tag besteht größtenteils aus organisatorischen Tätigkeiten, wie der Anreise und dem Aufbauen des Camps vor Ort. Am darauffolgenden Tag wird bereits in den frühen Morgenstunden zum ersten Mal das Gelände betreten. Zuerst steht die technische Abnahme des Fahrzeugs an, um bei den Wettbewerben antreten zu können. Dabei werden die Rennautos auf Regelkonformität und Sicherheitsaspekte geprüft, die wichtige Voraussetzungen für die Teilnahme an den dynamischen Disziplinen darstellen. Während das Fahrzeug überprüft wird, starten zumeist bereits die statischen Disziplinen. 

An Tag drei sind in der Regel alle technischen Abnahmen abgeschlossen und das Fahrzeug kann auf die dynamischen Disziplinen eingestellt werden, um den spannendsten Teil des Rennwochenendes zu beginnen. Tag vier und fünf stehen dann ganz im Zeichen des Rennfahrens, wo das Team sich dann in den verschiedenen Disziplinen gegen die anderen Mannschaften messen kann. Bei der FS Austria im vergangenen Jahr konnte das Team am ersten Renntag bei gleich drei der Disziplinen herausragende Ergebnisse erzielen. Die Resultate aus den statischen Disziplinen fielen allerdings ernüchternd aus und so ging man mit viel Spannung am letzten Tag in die entscheidende Disziplin „Endurance“.

Hier holte das Team noch einmal alles aus seinem Fahrzeug heraus, belegte am Ende den ersten Platz in dieser Disziplin und errang damit den Gesamtsieg in Österreich.  

Ausblick 2022
Das Team arbeitet intensiv daran, die Ergebnisse aus dem letzten Jahr zu wiederholen und gar zu übertreffen. So wird sich vor allem auf die FS Germany vom 15. bis 21. August in Hockenheim fokussiert, die sicherlich eines der prestigeträchtigsten Events bei der Formula Student ist. Ebenfalls bereits qualifiziert ist das Team für die FSEast in Ungarn und die FSA in Österreich. Im Mai wird das Team dann den neuen Wagen der Öffentlichkeit präsentieren. LINEAR wünscht weiterhin viel Erfolg und freut sich auf viele weitere spannende Momente in dieser Rennserie. 

Yannik Schüler, Gregor Meurers



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